Urban Form
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Paris, Wien, Barcelona, San Francisco und Johannesburg haben bei aller Verschiedenheit etwas gemeinsam: Stadtgebiete, die dem Typus der traditionellen europäischen Metropole des 19. Jahrhunderts entsprechen. Die konstitutiven, sich gegenseitig bedingenden Formelemente dieses Stadttyps sind der Baublock mit Randverbauung und die Straße als öffentlicher Kommunikationsraum. Dagegen entwickelte die auf Massenproduktion und -konsum und auf großräumiger funktioneller Differenzierung beruhende fordistische Gesellschaft des 20. Jahrhunderts das Modell der modernistischen Stadt (Le Corbusier, CIAM), das antiurban ist und formal eine vollständige Inversion der traditionellen europäischen Stadt darstellt. In der heutigen postfordistischen Gesellschaft gewinnt die traditionelle europäische Stadt als Ort von Urbanität und demokratischer Öffentlichkeit jedoch wieder an Wertschätzung. Dennoch drängen sich dabei einige grundlegende Fragen auf, denen im vorliegenden Buch nachgegangen wird: Ist die Form der europäischen Stadt des 19. Jahrhunderts mit modernen Formen der Produktionsorganisation vereinbar ? Ist die traditionelle europäische Städtebautypologie entwicklungsfähig und für heutige Nutzungsanforderungen adaptierbar? Bietet die traditionelle Stadt ein tragfähiges Gegenmodell zur zunehmenden Kommodifizierung des Stadtraums und dem daraus folgenden Ausschluß der Armen aus der Stadt? Oder wird sie zur Freizeitoase der Reichen, die die Dichte des kulturellen Angebots und die Anonymität der europäischen Metropole suchen? Mit Beiträgen von Renate Banik-Schweitzer, Eve Blau, Joan Busquets, Marco Cenzatti, Jean-Louis Cohen, Margaret Crawford und Johannes Fiedler.