Der Handel in Oberösterreich
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Mein Vater war ein Kaufmann. So beginnt der berühmteste Roman der oberösterreichischen und österrei-chischen Literaturgeschichte: Adalbert Stifters „Der Nachsommer“. Die Entstehung des Handels und die Ver-lagerung der Bedarfsdeckung aus der häuslichen Eigenerzeugung auf den Markt macht den Anfang der Wirtschaftsgeschichte. Am Ende steht die Konsumgesellschaft, deren Hauptmerkmale in einer individuellen Variierung der Bedarfsdeckung bei gleichzeitiger Standardisierung von Massengebrauchsgütern liegen. Die Geschichte des Handels ist ein Streifzug durch die Vielfalt der Orte des Handels, von den Gewölben und Läden bis zu den Warenhäusern und Einkaufszentren, von den Bauchläden, Binkeln und Kraxen bis zum Internet und dem e-Commerce. Es ist die Geschichte der wandernden Händler, der kleinen Kaufleute und der großen Konzerne, des Mangels und des Überflusses, der Nahversorgung und der weltumspannenden Geschäfte. Handel ist Wandel. Der Strukturwandel im Handel ist enorm: Das betrifft nicht nur die Vervielfachung der Zahl der Produkte, das explosionsartige Wachstum der Verkaufsflächen, die Konzentrationsprozesse und die Verlagerung der Standorte und die Globalisierung und Integration, sondern auch die Verpackungsrevolution, den Durchbruch der Selbstbedienung und die Rationalisierung bis hin zu den Visionen einer völlig automati-sierten und virtuellen Verteilung. Der Umstand, dass der Handel der menschenbezogenste Bereich des Wirt- schaftslebens ist und das Verhandeln und Aushandeln zwischen gleichberechtigten und aktiven Partnern einen menschlichen Wesenszug darstellt, sichert ihm, mit dem damit verbundenen Erlebnis- und Kommuni-kationswert, auch für die Zukunft seinen Stellenwert.