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Sprache ist für alle da, ebenso, im Prinzip, die Literatur. Wie man sie gebraucht, ist jedem anheimgestellt. Was könnte demokratischer und liberaler sein? Allerdings ist Sprache ein Werkzeug, dem mitunter besondere Leistung abverlangt wird, etwa in der Wissenschaft: beim Bezeichnen schwieriger Sachverhalte, was ein hohes Maß an sprachlicher Präzision erfordert. Das gilt auch für die Dichtung. Es gilt hier sogar in höchstem Maß, weil die Sachverhalte nicht, wie in der Wissenschaft, vorgegeben, sondern geschaffen sind – hervorgebracht von der Kunst des Autors. Der Autor, wie phantasievoll auch immer, bleibt angewiesen auf das Wirkliche: in der äußeren Welt oder der inneren des Menschen. Das ermöglicht dem Leser, das Gelesene und die eigene Erfahrung aneinander zu prüfen. Ein Institut, das dabei nützlich sein kann, ist die Philologie eine Wissenschaft, die niemand verschrecken muß, denn ›Liebe zum Wort‹ bedeutet mehr und Lustvolleres als ein akademisches Ressort. Hier jedenfalls, in diesen kleinen Schriften, liegt ihr Hauptgeschäft darin, dem Vergnügen des Lesers zu dienen. Sie versucht das, indem sie einlädt zu lesen: Shakespeare und Eliot, Goethe und Brecht, (vermeintlich) Bekanntes und wenig Bekanntes.