Repräsentation als Performanz
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André Bucher unternimmt in seiner Studie eine kritische Gesamtschau der in den letzten Jahren entwickelten, aber allzu global ansetzenden Leitmetapher der Performanz. Der Gegensatz von Textparadigma versus Performanz wird von Bucher zurückgenommen und auf der Textebene selbst lokalisiert, wo immer schon eine repräsentative und eine performative Dimension in enger Verschränkung agierten. Dabei setzt Bucher der Performativitätstheorie, die sich vor allem auf die fünfziger und sechziger Jahre des 20. Jahrhunderts kapriziert, den Blick auf die Experimente der klassischen Moderne entgegen, denen er sich im Anschluß an Paul Ricoeur und Wolfgang Iser repräsentationstheoretisch nähert. Dabei ergibt sich eine andere Genealogie des Performativen: Sonach war es gerade jenes die Moderne begleitende Bewußtsein einer Krise der Repräsentation, das zu der Neubestimmung der Performanz führte, was einer Theorie, die erst bei den Auswirkungen einsetzt, entgehen mußte. In seinen Fallstudien zu Walter Serner, Robert Müller, Hermann Ungar, Joseph Roth und Ernst Weiss kann Bucher diesen Befund untermauern.