Kolloquium Kostenbewusste Denkmalpflege
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Die Berücksichtigung denkmalmethodischer Grundsätze bei der Instandsetzung oder Restaurierung von Kulturdenkmalen ist nicht zwingend mit außergewöhnlichen Kosten verbunden. Hohe Kosten entstehen insbesondere dann, wenn: - überzogene oder ungeeignete Nutzungsansprüche an ein Objekt gestellt werden, - keine gute Planung (einschließlich der notwendigen Fachplanung) auf der Grundlage fundierter Be- und Zustandserfassung erfolgt, - technische Normen für den Neubaubereich unkritisch übernommen werden, - unerfahrene und im Wortsinn billigste Ausführungsbetriebe zum Einsatz kommen. Bei der Kostenzusammenstellung werden am Denkmal oftmals auch alle weiteren Kosten aufgeführt, die sich aus allgemeinen bauordnungsrechtlichen Auflagen (Brandschutz usw.) ergeben, also unabhängig vom Denkmalstatus entstehen. Dagegen wird nicht berücksichtigt, dass Qualität in der Ausführung sich auf die Nachhaltigkeit einer Maßnahme positiv auswirkt und somit mittel- bis langfristig ökonomischer ist als ein schneller, aber billiger „Erfolg“. Nur das produktive Zusammenspiel des anspruchsvollen, engagierten Eigentümers, des erfahrenen Planers, des qualifizierten Handwerkers und des in seinen Vorgaben maßvoll und gezielt agierenden Denkmalpflegers bietet die Grundlage für kostenbewusste und denkmalgerechte Lösungen. Der Auseinandersetzung mit diesem höchst aktuellen Themenkreis widmete sich das Kolloquium „Kostenbewusste Denkmalpflege“, das am 17. Januar 2002 in der Thüringer Staatskanzlei, Erfurt stattfand.