Zwischen Kunst, Markt und Moral
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Zu Beginn des 20. Jahrhunderts begannen chinesische Intellektuelle die Erzählliteratur als ein Mittel der sozialen und politischen Reform zu entdecken. Doch neben die didaktisch ausgerichteten Konzepte, wie sie etwa von Liang Qichao entworfen wurden, traten bald schon weitere. Diese neuen Ansätze untersuchten die ästhetischen Qualitäten von Erzählliteratur, fragten nach der kommerziellen Bedeutung der stetig wachsenden Menge an Romanen oder hoben den Vergnügungscharakter dieser Literatur hervor. Gestützt auf die von Pierre Bourdieu entwickelten und von Michel Hockx nach China übertragenen Konzepte der Literatursoziologie versucht Zwischen Kunst, Markt und Moral die damalige Diskussion in ihrer ganzen Diversität und Widersprüchlichkeit nachzuzeichnen. Neben einem zweiten Blick auf die Anfänge der Diskussion stellt das Buch die Ideen von Autoren wie Huang Ren und Xu Nianci vor. Auch die Romanschriftsteller selbst kommen zu Wort. Schließlich werden die Bemühungen von Guan Daru und Lü Simian erörtert, der Erzählliteratur in den Anfangsjahren der Republik China eine unabhängigere Position zuzuweisen. Ein Kapitel zur Wiederentdeckung des Unterhaltungswertes der Erzählliteratur durch die Mandarinenten und Schmetterlingsliteratur schließt die Darstellung ab.