Die Möllner Kommunikantentafeln
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Die Möllner Kommunikantentafeln sind ein einzigartiges Zeugnis der Geschichte evangelisch-lutherischer Frömmigkeit. Seit 1575 wird in ununterbrochener Folge bis in die Gegenwart hinein „die Zahl derer, die in der Kirche zu Mölln des Leibes und Blutes unseres Heilandes teilhaftig geworden sind“ aufgezeichnet. In den Anfängen dienten die Tafeln der Durchsetzung konfessioneller und sittlicher Homogenität in der Gemeinde. Aus den späteren Aufzeichnungen lässt sich der Wandel in Abendmahlsanschauung und Abendmahlspraxis in Theologie und Gemeinde erschließen. Die vorliegende Studie ist ein exemplarischer Beitrag zur Geschichte der lutherischen Frömmigkeit, der praxis pietatis evangelischer Religiosität. Als solche verdient sie über die Grenzen des Landes hinaus Beachtung. Untersucht werden Entstehung und Geschichte der Tafeln, Beichte und Abendmahl im Zeitalter der Reformation und die Einführung der Reformation in Mölln. Besondere Aufmerksamkeit gilt dem Prozess der Individualisierung von Beichte und Abendmahl in der Neuzeit. Das abschließende Kapitel über „Tradition und Gegenwart“ dient dem Verständnis der religiösen Lage der lutherischen Kirchen in der Gegenwart, die nur vor dem Hintergrund ihrer Lebens- und Lehrgeschichte angemessen verstanden werden kann.