Agentenbasierte Modellierung der Wechselkursbestimmung
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Nimmt man die mit Nobelpreisverleihungen gewürdigten Forschungsleistungen als Indiz für die Aktualität von Forschungsrichtungen, dann ist deutlich zu erkennen, daß in den letzten Jahren das explizite menschliche Verhalten als Erkenntnisobjekt an Bedeutung gewonnen hat (siehe die letzten Nobelpreisverleihungen). Damit erhält Katallaktik, die Lehre vom Austausch auf Märkten, genauer: von den Wirkungen, die menschliche Interaktionen auf Märkten entfalten, neue Aktualität. Die vorliegende Arbeit modelliert menschliche Interaktionen auf Devisenmärkten durch eine Erweiterung des Kapitalmarktmikrostrukturmodelles von Landes/Loistl (1992). Den Kern der formalen Abbildung der Marktmikrostruktur bildet der auf einzelnen Transaktionsentscheidungen der Marktteilnehmer aufbauende Handels-prozeß. Die Entscheidungsprozesse der Agenten sind durch das conditional logit model von McFadden formalisiert. Die Implementierung des Marktgeschehens in unterschiedlichen Währungsräumen verlangt die Modellierung der Devisenmärkte als wichtige Interaktionszentren. Über Agentenaktionen stehen die Märkte in gegenseitigen Wechselwirkungen. Preisbestimmende Angebots- und Nachfragequanten an den Devisenmärkten resultieren aus der Bündelung grenzüberschreitender Orderflüsse zwischen den Finanzmärkten der beteiligten Währungsräume. Damit wird – wie in der Realität – die Preisbildung auf Devisenmärkten als Resultat menschlicher Entscheidungsprozesse und Interaktionen dargestellt.