Nachhaltige Entwicklung in Lateinamerika

Bei der Mehrzahl der in diesem Sammelband dokumentierten Beiträge geht es weniger um langatmige terminologische Dispute über den Nachhaltigkeitsbegriff als um die Darstellung und kritische Analyse konkreter Problem- und Handlungszusammenhänge „nachhaltiger Entwicklung“. Dabei stehen nicht zufällig die Felder „städtische“ und „ländliche Entwicklung“ im Vordergrund, sind sie doch seit Jahren wichtige Themen der mit Lateinamerika befassten sozial- und wirtschaftswissenschaftlichen Forschung und zentrale Tätigkeitsfelder des entwicklungspolitischen Lateinamerika-Engagements der GTZ. Entsprechend der Intention der Veranstalter, den verschiedenen Arbeitsgruppen der ADLAF auf dieser Jahrestagung mehr, als bei früheren Kongressen üblich, Raum für die Präsentation und Diskussion ihrer Forschungserträge zu gewähren, kommen im zweiten Teil der vorliegenden Dokumentation ergänzend die Beiträge zweier Arbeitsgruppen zum Abdruck. Die Arbeitsgruppe „Kolumbien“ steuert Erfahrungsberichte aus diesem, vom Bürgerkrieg schwer gezeichnetem Land bei. Dabei reicht der thematische Bogen vom Zusammenhang von Nachhaltigkeit und Rechtsstaat über die Entwicklung der Umweltbewegung bis zu Fragen der räumlichen Entwicklung unter den Kategorien von Zentrum und Peripherie in der Region Cauca. Ansätze für ein neues Wachstumsmuster in Lateinamerika diskutiert abschließend eine Forschergruppe aus dem Deutschen Institut für Entwicklungspolitik (DIE), wobei – dem langjährigen Forschungsschwerpunkt des DIE entsprechend – Fragen der Wettbewerbsfähigkeit und technologischen Innovation als Kernfragen eines solchen Wachstumsmusters ausgewiesen werden.