Pizzicato

Pizzicato macht sich den Druckvorgang des Rotationsdruckes zu Nutze, um ihre Gestalt als Zeichnung zu finden. Pizzicato verdankt ihre Farbigkeit den vier Grundfarben des Offsetdruckes – cyan, magenta, yellow, schwarz, die heute auch im Tageszeitungsdruck Verwendung finden. Ihre Datierung erhält Pizzicato durch ihre Plazierung. Sie wird über eine bestehende Seite im Politik-, Wirtschafts- oder überregionalen Sportteil ausgeführt. So ist sie durch das Tagesgeschehen datiert. Ihre Signatur erhält sie aus dem Zwiegespräch der Teilnehmer mit der Maschine und deren Druckvorgang. Ein Fremder (der Drucker), eine Verwandte (die Schwester der Künstlerin), die Kuratorin (Cornelia Schwabe) und Leni Hoffmann stehen an der Druckmaschine und halten jeder eine der vier Druckfarben an das Zeitungspapier. Die Rotationspresse läuft. Durch ihre Bewegung zeichnen sich endlose Linien. Die minimalen Bewegungen der Teilnehmenden sorgen für unterschiedliche Konstellationen zwischen den Farben. Die „endlose“ Linie ist so lang wie die Auflage (14.400 Meter). Die Auflage der Tageszeitung ist eine Auflage aus Originalen. Die Arbeit bezieht sich auf eine Arbeit des italienischen Minimal-Art- und Konzeptkünstlers Piero Manzoni.