Von Ottheinrich zu Carl Theodor
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Der reich illustrierte Katalog stellt eine repräsentative Auswahl pfälzischer Prachteinbände aus drei Jahrhunderten in den Sammlungen der Universitätsbibliothek Heidelberg vor. Am Anfang der Entwicklung steht Kurfürst Ottheinrich (1556-1559), der Begründer der Heidelberger Bibliotheca Palatina und einer der großen Bibliophilen des 16. Jhs. Mit seinem Namen ist die Kunstform des Ottheinricheinbandes verbunden, bei dem es sich in der Regel um einen braunen, mit Rollenstempeln verzierten Ledereinband mit goldgeprägtem Porträtsupralibros des Besitzers handelt. Auch die Heidelberger Nachfolger Ottheinrichs, insbesondere Ludwig VI. (1576-1583), ließen kostbare, individuell gestaltete Einbände anfertigen. Weitere fürstliche Prachteinbände gehen auf die jüngere Nebenlinie Pfalz-Neuburg zurück, die Ende des 17. Jh. in Heidelberg an die Regierung kam. Den Abschluß der Entwicklung bilden die Wappensupralibrosbände von Carl Theodor (1743-1799), wichtigster pfälzischer Kurfürst im 18. Jh. In allen Fällen entspringt die prachtvolle Einbandgestaltung dem herrscherlichen Wunsch nach einem repräsentativen Erscheinungsbild der mit seinem Namen verbundenen Bibliothek, die ja auch Zeugnis für die persönliche Förderung von Künsten und Wissenschaften ablegen soll.