Barocke Raumphantasien
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Das Buch „Barocke Raumphantasien“ befasst sich mit der gebauten und ungebauten Wirklichkeit bzw. mit dem konstruierten Schein. Um wirkliche Räume zu gestalten, galt es, geometrische Körper zu vereinen und die so entstehenden Raumgrenzen mit Hilfe der Säulenordnung zu gliedern. Diese Gliederung hatte nicht nur ornamentalen Charakter, sie diente auch der Veranschaulichung von Raumbeziehungen. Deren ästhetische Wirkung erschließt sich dem Betrachter allerdings erst im gedanklichen Nachvollzug. Entsprechendes gilt im Hinblick auf die Komposition durchschreitbarer Räume zur Erzeugung von Raumbildfolgen. Konstruktion des architektonischen Scheins gelang mit Hilfe der Perspektive. Bei der Anwendung perspektivischer Regeln ging es aber nicht allein um Augentäuschung. Die Absicht reichte vom Regulativ zur Wahrung der harmonischen Verhältnisse in der Nahsicht eines Bauwerkes bis zur grundsätzlichen Infragestellung von Wirklichkeit. Somit entstand bereits im Laufe des Barock auf eine der damaligen Zeit gemäße Weise das, was wir heute im Hinblick auf die elektronischen Medien als Realitätsproblem diskutieren.