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Die Frage, ob die drei kontinentalgermanischen Hauptsprachen – Hochdeutsch, Niederdeutsch, Niederländisch – am unteren Niederrhein aufeinander stoßen, oder ob die damaligen Sprachunterschiede eher für eine polyzentrische Gliederung des Raumes sprechen, ist in neuer Zeit kontrovers diskutiert worden. Zur Klärung dieses Problems werden in der vorliegenden Arbeit die historischen Schreibsprachen von drei Städten kontrastiert, die auf einer West-Ost-Achse verschiedene Übergangszonen zwischen dem Mittelniederländischen und dem Mittelniederdeutschen repräsentieren. Die Ergebnisse sprechen gegen eine übergeordnete Sprachscheide entlang der westfälischen Provinzialgrenze und für eine sprachliche Staffellandschaft, deren Strahlungszentrum im Westen und im Süden liegen. Grundlage der Untersuchung stellt ein Verfahren zur Charakterisierung und zum diatopischen Vergleich historischer Stadtsprachen dar, bei dem durch graphematische Systemanalysen die Gegensätze zwischen verschiedenen Ortspunkten quantifizierbar werden. Generell verspricht dieses Verfahren präzise Aussagen über die regionalsprachliche Gliederung in spätmittelalterlicher Zeit. Bisherige Forschungsschwerpunkte der Autorin: Historische Schreibsprachen, Graphematik

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2003

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