Soziale Ungleichheiten im Sport
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Beim Sport scheint es sich um einen von sozialen Strukturzwängen „befreiten“ gesellschaftlichen Bereich zu handeln, in dem die einzelnen Akteure - gemäß ihren Bedürfnissen, Interessen und Wünschen - tun und lassen können, was sie wollen. Die Popularität dieser vielfach vertretenen und dem Zeitgeist entsprechenden Annahme ist insofern nicht weiter verwunderlich, als sich im Bereich des Sports in den letzten Jahren qualitative und quantitative Veränderungen vollzogen haben, die unter anderem in steigenden Beteiligungsquoten, erweiterten Sportarten- und Angebots- spektren sowie in einer Pluralisierung und Diversifizierung der Sportorte und Sportinteressen ihren Niederschlag finden. Fraglich ist allerdings, ob sich mit der Entwicklung des Sports zu einem Massenphänomen tatsächlich eine Entstruktu- rierung und Individualisierung der Sportbeteiligung eingestellt hat. Vor dem Hintergrund der aktuellen soziologischen Debatte über soziale Ungleichheit und auf der Grundlage einer repräsentativen Befragung der west- und ostdeutschen Bevölkerung sowie der west- und ostdeutschen Sportvereinsmitglieder wird im vorliegenden Band dieser Frage nachgegangen. Die empirischen Befunde lassen dabei erkennen, dass soziale Ungleichheiten im Sport nach wie vor existieren, obgleich sich die Differenzierungskraft bestimmter Sozialstrukturkategorien im zeithistorischen Vergleich tatsächlich abgeschwächt hat.