"Die großen Fische fressen die kleinen"
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Das Sprichwort „Die großen Fische fressen die kleinen“ ist seit der Antike in zahlreichen Sprachen überliefert. In diesem Wortlaut ist die deutschsprachige Geschichte dieses internationalen Sprichwortes erst seit 1604 belegbar, doch gibt es vor allem lateinische Texte, die schon früher als Lehnübersetzungen in anderen Sprachen auftreten. Hinzu kommt eine reichhaltige ikonographische Tradition, die von Miserikordien über Verbildlichungen von Hieronymus Bosch und Pieter Brueghel sowie barocken Emblemen bis hin zu modernen Karikaturen und Witzzeichnungen reicht. Auch in literarischen Werken spielt das Sprichwort bis heute eine erhebliche Rolle, und zwar sehr deutlich bei Bertolt Brecht sowie in sozialkritischen Gedichten der Moderne. Ganz besonders verbreitet ist das „Fische“-Motiv jedoch in Schlagzeilen, Karikaturen und Werbungen der Massenmedien. Sie alle lassen erkennen, daß die sogenannte Logik der Fische, wo die Stärkeren die Schwächeren überwältigen, weiterhin als menschliches Verhaltensmuster gilt. Die Habgier und das Machtstreben sind verbreitet wie eh und je, und obwohl die großen Frevler immer neue Gestalten annehmen, eignet sich das metaphorische Sprichwort „Die großen Fische fressen die kleinen“ bestens dazu, dieses scheinbar unumstößliche Naturgesetz zu umschreiben. All dies zeigen die zehn Kapitel dieses Buches an Hand einer detaillierten Studie zur Geschichte und Bedeutung des Sprichwortes sowie zahlreicher Texte und Illustrationen.