Das christliche Friedensseminar Königswalde bei Werdau
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Die bisher vorliegende Literatur zur christlichen Friedensbewegung in der DDR konzentriert sich auf das runde Jahrzent von der Einführung des Wehrkunde-Unterrichts bis zur friedlichen Revolution und hatte vor allem die urbanen Zentren wie Berlin und Leipzig im Blick. Kluges Buch sucht in einer Mikrostudie über das exponierte Fallbeispiel des Christlichen Friedensseminars Königswalde die Entstehung der innerkirchlichen Friedensarbeit in Sachsen nachvollziebarer zu machen, indem er neben der chronologisch abgearbeiteten Ereignisgeschichte beispielhaft auch ausgewählte Biographien wichtiger Akteure im Prozess ihrer politischen Sozialisation nachzeichnet. Als prägend für die Profilierung der späteren Exponenten erweist sich ihre Auseinandersetzung mit der wieder eingeführten Wehrpflicht und lässt sie schließlich zu dem werden, was als der Typus des „ostdeutschen Achtundsechzigers“ umschrieben werden kann. Mit der quellengestützten Untersuchung des ältesten sächsischen Friedensseminars (ab 1973) wird ein erster Beitrag zur Überwindung bestehender Forschungsdefizite geleistet. Vergleichbare Untersuchungen zu den Friedensseminaren Meißen und Königswartha sind derzeit nicht absehbar.