Denver Clan und Neues Deutschland
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In diesem Buch kommen vor allem die Ostdeutschen selbst zu Wort. Sie sprechen über ihr Leben und ihre Karrieren, aber in erster Linie über die Medien und ihre Erfahrungen damit – über Fernsehsendungen aus Ost und West, die SED-Zeitungen und den Gerichtsbericht in der Wochenpost, über das Jugendradio 'DT 64' und die Schlangen an den Kinokassen, als 'Dirty Dancing' lief. Was haben die DDR-Bürger den einheimischen Medien geglaubt? Welche Angebote haben sie überhaupt genutzt, wann wurde umgeschaltet? In 100 Tiefeninterviews sind Menschen aus allen Bevölkerungsschichten ausführlich dazu befragt worden: Parteifunktionäre und Kaderleiter, Schuldirektoren und Offiziere, Pfarrer und Ausreiseantragsteller, Hausfrauen und Handwerker, Ärzte und Künstler, Rentner und Thälmann-Pioniere. Da die Mediennutzung stark an den Alltag gebunden war und die Einstellung zu den Medien eng mit der politischen Haltung zusammenhing, ist ein Bild entstanden, das Auskunft gibt über die ostdeutsche Gesellschaft in der zweiten Hälfte der 80er Jahre. Zugleich wird aus den Untersuchungen von Michael Meyen deutlich, warum es bis heute markante Unterschiede im Medienverhalten der Ostdeutschen und der Westdeutschen gibt und es beispielsweise überregionale westliche Blätter so schwer haben, im Osten Fuß zu fassen. 'Es handelt sich um eine systematische qualitative Studie zur DDR-Mediennutzung auf der Basis von 100 medienbiografischen Leitfadeninterviews aus den Jahren 1999 bis 2002. (.) Die Arbeit mit Beispielen durchzieht die gesamte Studie, und da der Autor über einen sehr anschaulichen und zugleich präzisen Darstellungsstil verfügt, wird der DDR-Medienalltag auf immer wieder überraschende Weise lebendig. Wer die DDR nicht kennengelernt hat, erfährt eine Fülle historischer Fakten. Dem Buch sind vor allem westdeutsche Leser(innen) zu wünschen.' (PUBLIZISTIK)