Der (im-)perfekte Mensch
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Menschen gelten als »normal«, oder sie werden als »abweichend« oder »behindert« wahrgenommen. Die Bedeutung dieser Unterscheidung ist veränderlichen historischen Bedingungen unterworfen. Dass sich überhaupt ein Leitbild vom Menschen etabliert hat, ist auf kein biologisches oder anthropologisches Faktum zurückzuführen. Es ist vielmehr Folge einer Kette von wissenschaftlichen und gesellschaftlichen Ereignissen. Ausgehend von der Wahrnehmung »behinderter« Menschen zeichnet das Buch Geschichte und Gegenwart von Abweichung und Normalität nach. Es reicht von den Freakshows des 19. Jahrhunderts, in denen dreibeinige oder Spitzkopf-Menschen ausgestellt wurden, über die mit der Herstellung ausgefallener oder fehlender Körperfunktionen befasste Prothetik des Ersten Weltkriegs bis zu den Biowissenschaften und genetischen Experimenten des 21. Jahrhunderts, die im Vertrauen auf die Fähigkeit zur Vervollkommnung des Menschen dessen Umbau anvisieren.