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"Frauen und Literatur" als literarisches Motiv

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Das literarische Motiv der Lektüre verbindet bereits auf einer Metaebene des Textes die Konzeption des modernen, offenen Kunstwerks mit der stilistischen Technik des „mise en abyme“: Der/die Leser/in wird unwillkürlich dazu animiert, sich selbst als Lesende/r wahrzunehmen und von dieser Warte aus die Lektürepraxis bzw. die Interaktion zwischen Literatur und Romanfigur im Vergleich zur eigenen Lesetätigkeit und Beziehung zu Literatur zu reflektieren und zu interpretieren. Damit verlagert sich der Schwerpunkt der Interpretation von der Autor/inn/en-Intention merklich hin zur Rezeptionsseite. Es kann nicht mehr von einem geschlossenen Kunstwerk, dessen einzig richtige Lesart es zu erkennen gilt, gesprochen werden. Vielmehr wird durch die Thematisierung des Lesens selbst – zumeist in Verbindung mit den Reflexionen der Romanfiguren über die (eigene oder fremde) Lesetätigkeit – die Spiegelung einer Spiegelung des Lesens und seiner (Aus)Wirkungen evoziert. Deshalb gilt hier in potenzierter Form, jene „goldene Regel“ des offenen Kunstwerks, die allgemein für jeden literarischen Text Gültigkeit hat: Je nach Beschaffenheit von realer Vergleichssituation und psychischer Disposition fällt für den einzelnen Leser / die einzelne Leserin die Interpretation des Werks verschieden aus. Eine besondere Variante des Lektüremotivs ist nun das Motiv der Leserin, im vorliegdenden Buch auf das Motiv der „gefährlichen“ Beziehung von Frauen und Literatur eingeschränkt (nach dem literarischen Beispiel von Gustave Flauberts „Madame Bovary“). Untersucht wird dieses „Bovary-Syndrom“ in ausgewählten frazösischen und österreichischen Romanen des 20. Jahrhunderts.

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"Frauen und Literatur" als literarisches Motiv, Barbara Maria Deißenberger

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Rok vydání
2003
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