Professional Services
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Professional Services als Lehrkonzept beschäftigt sich aus unterschiedlichen Blickwinkeln mit Dienstleistungen. Dabei liegen die Schwerpunkte einerseits in der sektoralen Betrachtung (z. B. Unternehmensberatungen, Wirtschaftsprüfungsfirmen, Sport-, Freizeit-, Medien- oder Kulturinstitutionen), andererseits aber auch in der Betonung funktionaler Perspektiven, um den Besonderheiten der Potentialbereitstellung, der Prozessgestaltung und der spezifischen Umfeldbeziehungen gerecht zu werden. Das Fachgebiet ist anschlussfähig sowohl zu den Sozialwissenschaften als auch z. B. zu den Sport-, den Medien- und den Kulturwissenschaften. Insofern trägt es zur transdisziplinären Zusammenarbeit und zur Profilbildung von Universitäten bei und erweist sich darüber hinaus auch als ausbaufähig im Kontext der Studienreform im Hinblick auf ein mögliches Angebot von Bachelor- und Masterprogrammen. Professional Services stellen aber auch ein interessantes, ausbaufähiges Forschungsfeld dar: Die volkswirtschaftliche Bedeutung der Dienstleistungssektoren nimmt fortlaufend zu und es stellt sich zunehmend die Frage nach dem Professionalisierungsgrad der sowohl intern als auch extern angebotenen Dienstleistungen und darüber hinaus auch nach den Möglichkeiten und Grenzen ihrer Verknüpfung in Dienstleistungsnetzwerken. Ein weiteres Problemfeld, das sich mit dem o. g. Untersuchungsbereich kreuzt und ohne weiteres kombinieren lässt, betrifft die sogenannten „Mismanaged Industries“. Nach wie vor bildet (leider) das privatwirtschaftlich organisierte, industrielle Großunternehmen den Mittelpunkt der Betriebswirtschaftslehre. Start Ups, KMUs stehen häufig ebenso am Rande der Betrachtung wie Organisationen des Dritten Sektors, die häufig staatlichen Auflagen unterliegen bzw. öffentlich beherrscht werden, oder sich im Spannungsfeld von Non-Profit-Management und dem erwerbswirtschaftlichen Prinzip (z. B. Fußball-AGs) bewegen. Immerhin werden seit relativ kurzer Zeit Professional Service Firms untersucht, aber auch hier steht das erwerbswirtschaftliche Prinzip und darüber hinaus die multinationale Ausrichtung im Vordergrund. Vor diesem Hintergrund fand im November 2002 ein interdisziplinäres Doktoranden-Seminar unter der Leitung von Christoph Rasche und Dieter Wagner statt. Die hier aufgenommenen Vorträge stellen eine erste Dokumentation der Veranstaltung dar.