Stadt und Stift
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Am Beispiel von Stadt und Stift Münstermaifeld werden die umfangreichen Verflechtungen und Beziehungen zwischen Stiftskapitel, stiftischer und erzstiftischer Grundherrschaft, Stadtentstehung und erzstiftischem Landesausbau analysiert und somit zentrale Elemente des hohen und späteren Mittelalters in den Blick genommen. Die – auch personell - stark durch das ortsansässige Stift geprägte Siedlung wird als ein komplexes Geflecht erzstiftisch-trierischer Verwaltungs- und Personalmaßnahmen und ausgeprägter gemeindlicher Elemente unter vergleichender Berücksichtigung weiterer erzstiftischer und darüber hinaus anderer Städte, die durch Kollegiatstifte geprägt sind, dargestellt. Eingebettet in die historische Grundkategorie des Raumes auf lokaler wie auf regionaler Ebene wird die Rolle Münstermaifelds im Herrschaftsgefüge und Städtenetz des Erzstiftes, in der mittelrheinischen Städtelandschaft sowie in bezug auf das gesamte Maifeld beleuchtet und fördert so beispielsweise neue Erkenntnisse zur Gemeindeorganisation des Umlandes oder zum Phänomen der Beginen und Reklusen im weiteren regionalen Rahmen zutage. Die Sicht- und Vorgehensweisen werden ebenso sinnvoll miteinander verknüpft wie die diversen methodischen Zugänge, unter denen hier die Kartographie und die Prosopographie hervorgehoben seien. Hierdurch ergeben sich neue Einsichten in die erzstiftische Städtepolitik, die zu großen Teilen auf dem Personaltransfer von Führungspersönlichkeiten von den großen Städten in die kleineren urbanen Zentren fußte. Des weiteren liefert die Studie umfangreiche neue Forschungsergebnisse im Bereich der städtischen und stiftischen Wirtschaft, der Funktionen der Pfarrkirche und des Kirchhofs, der karitativen Einrichtungen oder der Neubewertung des Stiftskirchenbaus.