Vernetztes Gedächtnis
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Das „Konzept zur Planung, Errichtung und Gestaltung städtischer Erinnerungsstätten zur nationalsozialistischen Gewaltherrschaft“ (kurz: Gedenkstättenkonzept“) wurde von einer Expertengruppe unter Federführung der Stadtverwaltung entwickelt. Kerngedanke des Konzeptes ist, dass sich historische Zeiten im Stadtraum an einzelnen Orten festmachen lassen und dass an diesen historisch bedeutsamen Orten Geschichte vermittelt werden kann. Als Grundlage für diese Form der Spurensuche und Stadterkundung erstellte die Arbeitsgruppe für das „Gedenkstättenkonzept“ eine umfangreiche topografische Bestandsaufnahme wichtiger Orte der Erinnerung. Gerade in der durch die frühe – bereits 1930 beginnende – nationalsozialistische Regierungsbeteiligung geprägten Region und Stadt Braunschweig erzählt eine Vielzahl von steinernen Zeugen und Zeitzeichen von der Vergangenheit. Von besonderer Bedeutung für die zukünftige Erinnerungsarbeit ist darüber hinaus jedoch die Vision eines schrittweise entstehenden „Vernetzten Gedächtnisses“, die von Mitgliedern der städtischen Arbeitsgruppe in das „Gedenkstättenkonzept“ eingebracht wurde: Aus dem Zusammenspiel bewahrter oder neu entdeckter Erinnerungen, aus der Erforschung und Vermittlung von historischem Wissen, aus dem Gespräch zwischen den Generationen über die Geschichte, aus künstlerischen Aneignungs- und Ausdrucksformen an einzelnen Orten soll ein Geschichtsbewusstsein entstehen, das auf einem lebendigen Netzwerk von Menschen, Erinnerungen und Orten basiert.