Geschichte der Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft im Nationalsozialismus
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Der Band enthält Zeugnisse von Betroffenen und wissenschaftliche Untersuchungen zu den Menschenversuchen in Auschwitz sowie das Bekenntnis zur Verantwortung vom Präsidenten der Max-Planck-Gesellschaft. Im Rahmen eines Symposiums der Max-Planck-Gesellschaft, die 1948 als Nachfolgerin der Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft neu- und umgegründet wurde, ereignete sich folgendes: Hubert Markl, Biowissenschaftler und Präsident der Max-Planck-Gesellschaft, bekannte sich zur historischen Verantwortung für die Verbrechen, die während des »Dritten Reiches« von Wissenschaftlern und Wissenschaftlerinnen, darunter auch Angehörigen der Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft, an Menschen verübt worden waren. Im Auditorium befanden sich acht Ehrengäste: Frauen und Männer im Alter von 63 bis 80 Jahren, die als Kinder oder Jugendliche Opfer von Menschenversuchen in nationalsozialistischen Konzentrationslagern waren. Zwei der Gäste, Jona Laks und Eva Mozes Kor, antworteten ihm mit unterschiedlich akzentuierten Ansprachen. Der Band dokumentiert die Rede des Präsidenten und die Ansprachen und Zeugnisse der Überlebenden. Die anschließenden Forschungsberichte zeichnen die historische Entwicklung des Menschenversuchs nach und diskutieren ethische Fragen. Einzelne Forschungsprojekte, die von Wissenschaftlern der Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft in Zusammenarbeit mit dem »Lagerarzt« Josef Mengele in Auschwitz durchgeführt wurden, werden rekonstruiert. Darüber hinaus wird die aktive Rolle der Opfer und die Verfolgung medizinischer Kriegsverbrechen nach dem Ende des Krieges beleuchtet und aus der praxisorientierten therapeutischen bzw. juristischen Arbeit für die Opfer nationalsozialistischer Kriegsverbrechen berichtet.