"Um zu sterben muß sich Herr F. erst eine andere Krankheit anschaffen"
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Die Leiden des Romanciers Fontane aus der Sicht der heutigen Medizin. »Ich bin von dem allem so sehr durchdrungen, daß ich darüber, am liebsten in einer Medizinischen Zeitschrift, mich auslassen möchte, um vor groben Fehlern zu warnen; ich habe aber nicht mehr die Kraft dazu und muß hoffen, daß sich über kurz oder lang statt meiner ein Andrer findet.« So beklagt sich Fontane darüber, daß die von ihm selbst so tief empfundene seelische Erkrankung im Jahr 1892 weder von seinen Ärzten noch von seiner Umgebung erkannt wurde. Gravenkamp holt dieses Versäumnis nun nach. Anhand der Quellen, auch bisher ungedruckter, und unter Berücksichtigung der Schriften des Professors Ludwig Hirt, der Fontane 1892 untersucht hat, kommt Gravenkamp zu dem Schluß, daß der Schriftsteller unter einer endogenen Depression litt. Diese seelische Störung aus körperlicher Ursache war für Fontanes Ärzte noch nicht erkennbar. Gravenkamps Diagnose stützt sich auf frühere gleichartige Störungen, für die sich Hinweise in Werken und Briefen finden, und auf die Familienanamnese.