Kommunikation ohne Voraussetzungen mit Menschen mit schwersten Beeinträchtigungen

Kommunikation ist ein Schlüsselbegriff bei der Förderung von Menschen mit schwer geistiger Behinderung, nicht nur als theoretisches Postulat, sondern als Projekt, das es in praktisches Handeln zu übersetzen gilt. Diese Einsicht setzt sich zunehmend durch. Das beweist die bereits fünfte Auflage dieses Werkhefts, das zeigt die steigende Nachfrage nach entsprechenden Fortbildungsangeboten. In Kommunikation zu treten, gemeinsam Beziehung aufzubauen, setzt eine Partnerschaft voraus: Sie als Bezugsperson nehmen den anderen ernst, erkennen sein Recht an, so zu sein, wie er ist, selbst mit all den Eigenschaften, die Sie nicht verstehen können. Sie respektieren die Eigengesetzlichkeit seiner Entwicklung, die sich nicht an Ihre Planungsziele halten muß. Sie vertrauen darauf, daß jedes Verhalten des anderen einen Sinn hat, vor dem Hintergrund seiner individuellen Entwicklung, selbst wenn Sie mit ihm an dessen Veränderung arbeiten wollen. Diese Partnerschaft setzt Selbstannahme voraus, die Fähigkeit, zu sich selbst zu stehen, auch ganz leiblich. Sie erfordert den Mut zu handeln, etwas zu tun, neue Erfahrungen zu sammeln, sich auch von der Intuition leiten zu lassen, unter fortgesetzter kritischer Reflexion. Unter diesen Voraussetzungen werden Sie von diesem Werkheft profitieren können, auf der Suche nach Ihrem eigenen Weg, Beziehungen zu Menschen mit schwerer geistiger Behinderung zu gestalten.