400 Tage für Potsdam
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Dietrich Wobern, gebürtiger Brandenburger, aufgewachsen in Norddeutschland und seit 30 Jahren in Bayern wohnhaft, nahm die Herausforderung an, nach der Wende für ein Jahr als Aufbauhelfer in den neuen Bundesländern zu arbeiten. In seiner Position als Haushaltsreferent im brandenburgischen Finanzministerium gewann er unmittelbare Einblicke „hinter die Kulissen“. Seine Aufzeichnungen aus dieser Zeit dokumentieren, wie im Vorwort erläutert, daß er voll Idealismus aufbrach, in einen Widerstreit der Gefühle geriet, seine landsmannschaftliche Identität zu verlieren drohte und schließlich ernüchtert, erleichtert und doch voll Wehmut in seine vertraute Umgebung zurückkehrte. Der Text lebt von eindrücklichen, fast expressionistisch verkürzten Beschreibungen des Ambientes ebenso wie von humorvollen, unverblümten Charakteristiken der Personen. Mal mit ironischer Distanz, mal voll engagierter Anteilnahme und selten in Bitterkeit fügen sich zahllose Momentaufnahmen aus dem Verwaltungsalltag collageartig zu einem originellen Bild. Das Buch, das sich aus tagebuchartigen Aufzeichnungen und Briefen zusammensetzt, erhebt keinen Anspruch, detaillierte und fachlich korrekte Sachverhalte beschreiben zu wollen. Es gibt lediglich subjektiv empfundene Eindrücke aus einem Jahr Beratertätigkeit auf der Arbeitsebene wieder, und zwar im Wesentlichen so, wie sie seinerzeit schriftlich festgehalten wurden. Von nachträglicher Überarbeitung wurde weitgehend abgesehen, um die Ursprünglichkeit und Authentizität dieses besonderen Zeitzeugnisses zu bewahren. Dietrich Wobern, born in Brandenburg, raised in Northern Germany and resident in Bavaria for 30 years, took the challenge of accepting a one-year job as a development aid worker in the new German states after the fall of the Berlin wall. In his position as budget consultant in the Brandenburg ministry of finance, he took a direct look “behind the scenes”. As he explains in the preface, the author’s notes from that time document how he left full of idealism, began to struggle with conflicting emotions, almost lost his national identity and finally returned to his familiar surroundings deflated, relieved and still full of melancholy. The text is marked by moving, almost expressionistically short descriptions of social ambiance, as well as by humorous, outspoken characterizations of people. Sometimes with ironical distance, sometimes full of passionate involvement and seldom in bitterness, countless snapshots of daily life in the administration draw a collage-like fresh and innovative picture. The book, composed of letters and notes resembling diary entries, does not claim to describe detailed and objectively correct facts. It only reflects personal impressions from one year of professional administration work, essentially in the same form in which they were once set down. In order to preserve the originality and authenticity of this special document, there has been little subsequent revision of the text.