Unendliches Spiel der Poesie
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In Ausstellungen und Publikationen wird die Kunst Paul Klees immer wieder mit den Begriffen „romantisch“ und „Romantik“ in Verbindung gebracht. Wenn das Romantische für Paul Klee tatsächlich den Stellenwert hat, der ihm in der Klee-Literatur zugesprochen wird, muß dies an Klees Bildern unmittelbar zu erkennen sein. Es genügt nicht, Bildinhalte als Belege für eine mögliche romantische Denkrichtung Klees heranzuziehen oder kunsttheoretische Äußerungen Klees als Belege für das vermeintlich Romantische in seinen Bildern zu verwenden. Die vorliegende Arbeit fragt nach einer anderen Bezugsebene und damit nach einer kunstwissenschaftlichen Vorgehensweise, die das Bild als Bild in den Mittelpunkt ihrer Untersuchung stellt. Anhand detaillierter Bildanalysen wird das Romantische im Bild aufgesucht und dargelegt, wie das Dargestellte vom Künstler ausgeführt worden ist. Für die Frage nach dem Romantischen bei Klee ergibt sich daraus die Hypothese: Das Romantische wird von Klee bewußt als Kunstprinzip eingesetzt und besitzt ein hohes Maß an Reflexivität und Intellektualität - eine Auffassung, die der gängigen Vorstellung von Romantik entgegenläuft und auf ein zentrales romantisches Kunstprinzip, das Prinzip der romantischen Ironie, hinführt. Die Untersuchung zeigt auf, wie Klees Bilder im Sinne der romantischen Ironie als ein Spiel der Kunst mit der Kunst, als ein freies Experimentieren mit den Elementen romantischer Kunstgestaltung ausgewiesen werden können.