Psychoedukation bei bipolaren Störungen
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Der psychotherapeutischen Behandlung von Patienten mit bipolaren Störungen ist bis Anfang der 90er-Jahre wenig Aufmerksamkeit geschenkt worden. Es dominierten organische Ätiologiemodelle. Durch Forschungsergebnisse, die deutlich machten, dass psychosoziale Faktoren einen maßgeblichen Einfluss auf den Verlauf der Erkrankung haben können, stieg in neuerer Zeit das Interesse an der Entwicklung psychotherapeutischer Verfahren für diese Patientengruppe. Da im deutschsprachigen Raum bislang ein manualisiertes Therapieprogramm bei bipolaren Störungen fehlte, wurde das vorliegende psychoedukative Gruppenmanual entwickelt. Viele Patienten verfügen, trotz langer Behandlungserfahrung, nur über ein rudimentäres Wissen bezüglich ihrer Erkrankung und den Umgang damit. Die oft mangelnde Behandlungscompliance veranlasste die Autoren, den Schwerpunkt des Manuals auf die Transparenz bzw. Nachvollziehbarkeit der Behandlung für die Patienten zu legen. Es entstanden zum einen medikamentöse, zum anderen psychotherapeutische Behandlungsstrategien, welche die Eigenverantwortlichkeit und das Selbstmanagement der Betroffenen unterstützen und stärken sollen. Das nun vorliegende Manual besteht aus 12 Sitzungen à 60 Minuten, in denen alle derzeit diskutierten Einflussfaktoren auf die Erkrankung thematisiert und entsprechende Copingstrategien erarbeitet werden. Neben konkreten Hinweisen zur praktischen Durchführung werden die Inhalte der einzelnen Sitzungen ausführlich beschrieben. Ergänzt werden sie durch umfangreiche Arbeits- und Informationsmaterialien für die Patienten. Das Manual kann sowohl bei stationären als auch ambulanten Gruppen angewendet werden. Es richtet sich somit an Psychiater und Psychotherapeuten, an Psychologen mit klinischem Arbeitsschwerpunkt und an alle anderen Berufsgruppen, die in psychiatrischen Einrichtungen tätig sind.