Eine "weltbürgerliche Wissenschaft"
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Die Orientalistik gilt heute als exotisches Orchideenfach. Dieses Urteil kursierte bereits im 19. Jahrhundert. Trotzdem gehörte das Fach bis zum Ersten Weltkrieg zur festen Grundausstattung der Philosophischen Fakultäten. Die vorliegende Studie geht daher der Frage nach, wie es der Orientalistik in Deutschland gelang, sich im Geflecht von Wissenschaft, Politik und Öffentlichkeit an den Universitäten nicht nur zu etablieren, sondern langfristig zu verankern. Wie gingen die deutschen Orientalisten mit dem Vorwurf um, eine 'Luxuswissenschaft' zu sein, und worin begründete sich dieser? Neben der Entwicklung der Orientalistik an den deutschen Universitäten stehen Gruppen- und Schulbildungen, methodische Entscheidungen sowie die Tätigkeit außeruniversitärer Institutionen im Mittelpunkt. Die chronologische Übersicht, die sich mit der Ablösung der Orientalischen Studien von der Theologie, der Entstehung der Orientalischen Philologie und der Herausbildung der Islamkunde beschäftigt, wird um Kapitel zur Deutschen Morgenländischen Gesellschaft und zum Seminar für Orientalische Sprachen ergänzt.