Die leidige Seuche
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Mit der Pest verbindet man meist den Schwarzen Tod des Spätmittelalters, die große Katastrophe von 1347 bis 1352. Aber noch bis zum Beginn des 18. Jahrhunderts mussten die Menschen in immer wiederkehrenden Wellen mit der leidigen Seuche der Pestilenz leben. Die Autoren dieses Bandes versuchen aus der Betrachtung der Pest auch Erkenntnisse über allgemein diskutierte Fragen zu gewinnen: Hatte die Pest sozialdisziplinierende Komponenten? Warum wurden in frühneuzeitlichen Pestzügen Totengräber diskriminiert und in zahlreichen Prozessen verurteilt? Wie funktionierte der städtische oder landesherrliche Verwaltungsapparat während einer Pestepidemie? Welche Medien setzte die Obrigkeit ein, um in einer solchen Notsituation Herr der Lage zu bleiben? Wie ging eine Handelsstadt wie Hamburg mit dem Dilemma um, gleichzeitig seine Wirtschaft und seine Bevölkerung schützen zu müssen? Wie waren die Auswirkungen auf »Volkskultur« und »Volksmedizin«? Wie äußerten sich die Theologen zur Pest? Gab es Unterschiede in der Sterblichkeit von Frauen und Männern? Und: Konnten die Pesthospitäler Leben retten oder waren es eher Todesgruben?