Das Morsum-Kliff auf Sylt
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Das Morsum-Kliff auf Sylt wurde vor einigen Jahren von der Akademie der Geowissenschaften in Hannover als „Nationales Geotop“ ausgezeichnet. Es gilt als eines der wichtigsten geologischen Denkmäler Deutschlands. Michael Hertl ist seit fast 40 Jahren Sommergast auf Sylt und ein Fan der Geologie der nordfriesischen Insel. Am „bunten“ Kliff bei Morsum, wo eine jahrmillionenlange Erdgeschichte offen zutage tritt, boten sich ihm einmalige erdgeschichtliche Einsichten. Der schwarzgraue Glimmerton z. B. ist rund fünf bis sieben Millionen Jahre alt und enthält versteinerte Schnecken und Muscheln. Der braunrote Limonitsandstein entstand vor vier bis fünf Millionen Jahren. Es handelt sich um abgelagerten, verwitterten Meeressand. Der weiße Kaolinsand gelangte vor zwei bis drei Millionen Jahren über skandinavische Flüsse in die Sylter Gegend und enthält versteinerte Kieselschwämme, Korallen und Seelilien. Die drei Schichten lagen ursprünglich übereinander und wurden vermutlich in der Saaleeiszeit vor rund 150 000 Jahren durch Gletscher zusammengepresst und seitlich verschoben, sodass sie heute mehrere Male nebeneinander anzutreffen sind. Professor Hertl fotografierte das Kliff in seiner ganzen Vielfalt. Die Bilder stehen im Mittelpunkt des Buches und bilden die Grundlage für die Erklärungen zur Entstehungsgeschichte des Kliffs.