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Während der Besetzung Frankreich wurden 162 000 Menschen deportiert, darunter 75 721 Juden. Verantwortlich waren rund 75 Männer, die die Terrorpolitik durchsetzten. Brunner rekonstruiert die Lebensläufe dieser Funktionselite bis in die Nachkriegszeit und zeigt, warum die Verbrechen sowohl in Frankreich, als auch in der BRD so gut wie nicht geahndet worden sind. Dabei kommt heraus, dass die deutsche Justiz schon in den sechziger Jahren gut informiert war und mit dem „Frankreich-Komplex“ ein großes Ermittlungsverfahren angestrengt hatte. Massive politische Einflussnahmen eines Netzwerks von ehemaligen Nazis, die inzwischen wieder zu Ämtern und Würden gekommen waren, verhinderten jedoch längst fällige Anklagen. Den Ermittlern der „Zentralen Stelle der Landesjustizverwaltungen zur Verfolgung von NS-Verbrechen“ in Ludwigsburg wurden viele Steine in den Weg gelegt. Aber auch auf französischer Seite gab es aus innenpolitischen Gründen kein Interesse an einer systematischen Aufarbeitung der NS-Verbrechen. Erst als die französischen „Nazijäger“ Beate und Serge Klarsfeld zu drastischen Mitteln griffen und einen der Ex-Kommandeure zu entführen versuchten, konnte endlich das lange verschleppte deutsch-französische Zusatzabkommen durchgesetzt werden. Dieses führte zu dem damals aufsehenerregenden Lischka-Prozess in Köln, in dem 1980 drei Angeklagte zu langjährigen Haftstrafen verurteilt wurden. Die übrigen Täter blieben jedoch nach wie vor unbestraft.
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Der Frankreich-Komplex, Bernhard Brunner
- Jazyk
- Rok vydání
- 2007
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- (měkká)
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- Titul
- Der Frankreich-Komplex
- Jazyk
- německy
- Autoři
- Bernhard Brunner
- Vydavatel
- Fischer-Taschenbuch-Verl.
- Rok vydání
- 2007
- Vazba
- měkká
- ISBN10
- 3596168961
- ISBN13
- 9783596168965
- Série
- Fischer
- Kategorie
- Právní literatura
- Anotace
- Während der Besetzung Frankreich wurden 162 000 Menschen deportiert, darunter 75 721 Juden. Verantwortlich waren rund 75 Männer, die die Terrorpolitik durchsetzten. Brunner rekonstruiert die Lebensläufe dieser Funktionselite bis in die Nachkriegszeit und zeigt, warum die Verbrechen sowohl in Frankreich, als auch in der BRD so gut wie nicht geahndet worden sind. Dabei kommt heraus, dass die deutsche Justiz schon in den sechziger Jahren gut informiert war und mit dem „Frankreich-Komplex“ ein großes Ermittlungsverfahren angestrengt hatte. Massive politische Einflussnahmen eines Netzwerks von ehemaligen Nazis, die inzwischen wieder zu Ämtern und Würden gekommen waren, verhinderten jedoch längst fällige Anklagen. Den Ermittlern der „Zentralen Stelle der Landesjustizverwaltungen zur Verfolgung von NS-Verbrechen“ in Ludwigsburg wurden viele Steine in den Weg gelegt. Aber auch auf französischer Seite gab es aus innenpolitischen Gründen kein Interesse an einer systematischen Aufarbeitung der NS-Verbrechen. Erst als die französischen „Nazijäger“ Beate und Serge Klarsfeld zu drastischen Mitteln griffen und einen der Ex-Kommandeure zu entführen versuchten, konnte endlich das lange verschleppte deutsch-französische Zusatzabkommen durchgesetzt werden. Dieses führte zu dem damals aufsehenerregenden Lischka-Prozess in Köln, in dem 1980 drei Angeklagte zu langjährigen Haftstrafen verurteilt wurden. Die übrigen Täter blieben jedoch nach wie vor unbestraft.