"Der Doktor hat gesagt, es ist psychosomatisch ..."
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Bauchschmerzen, Kopfschmerzen, Essstörungen, Einnässen, Luftnot, Schwindel, Herzrasen, Verstopfung, Einkoten, Schlafstörungen, häufige Infektionen, Hauterkrankungen … In psychosomatischen Beschwerden und Erkrankungen begegnet uns die kreative Not-“Sprache” des Kindes. In seinem Schmerz und durch seine Erkrankung teilt es uns mit, wie und wo es in seiner Entwicklung gehindert wurde oder wird. In dieser “Sprache” zeigt es uns, wo belastende Lebensumstände es darin einschränken, vertrauensvoll zu lieben, selbstständig zu werden, sich anderen gegenüber abgrenzen zu können, gesund, gefühlvoll, klug, stark, eigenwillig und phantasievoll zu sein. Aber: Wie sehr hat sich unsere Diagnostik mit ihren angeblich objektiven Beurteilungskriterien und Testungen vom Kind (von den Menschen) und seinem seelischen Leiden entfernt? Und (jenseits von Theorie- und Schulendiskussionen) wie oft heißt Therapie einfach nur Symptomfreiheit erzielen und anpassen? Diagnostik kann Sinn-stiftend gestaltet werden und Therapie fröhlich, bunt und lebendig und zunächst immer “chaotisch”, da das Chaos der Beginn jeder neuen Ordnung ist. Intensive Sinnlichkeit, breite Wahrnehmung, Welt begreifen und mit dem ganzen Körper erfahren - und dann benennen dürfen, was sie spüren -, das hilft Kindern, ihren Träumen und Sehnsüchten zu lauschen, eingefahrene (schmerzhafte) Fühl- und Verhaltenswege zu verlassen und mit uns nach neuen Wegen zu suchen. Eltern in dem, was sie in ihrer Geschichte erlebt haben und oft erleiden mussten, zu sehen, anzuerkennen, zu unterstützen und, vor allem, zu ent-schulden, ist in diesem Ansatz ein Schlüssel zur Gesundung des Kindes und der Familie. So wird psychosomatische Therapie zu einem spannenden Abschnitt auf dem Lebensweg von Kindern und Eltern (und Therapeuten), voller Kreativität, Chancen und Neuanfänge. Das Buch will neue Wege des Miteinanders zwischen Kind, Eltern und “Experten” aufzeigen und vermittelt dieses Anliegen durch eine anregende dreiteilige Schreibweise: Eine fiktive Mutter und - etwas später - ein ebenso nicht wirklich existierender Vater thematisieren die Fragen und Gedanken zur “Psychosomatik” aus elterlicher Sicht. Der darauf bezogene klinisch-theoretische Hintergrund verzichtet auf die oft abschreckende Sprache der “Experten”. Viele Fallbeispiele verdeutlichen und bringen diagnostische und therapeutische Abläufe nahe an den Leser.