Theatrale Wirklichkeiten
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In den letzten zwanzig Jahren läßt sich innerhalb der Sozial- und Kulturwissenschaften ein zunehmendes Interesse an den Möglichkeiten ästhetischer Bildung feststellen. Die aufkeimende Auseinandersetzung um Fragen zur Ästhetik und die Nutzung ästhetischer Erkenntnis- und ästhetischer Handlungsmomente insbesondere in schulischen Lehr-Lern-Prozessen wird als Hoffnung der Pädagogik angesehen, um in Zeiten postmodernen Denkens, das gekennzeichnet ist von Krisen gesellschaftlicher und individueller Lebenssituationen, ein Gegenmodell herkömmlichen Wissenszugriffs zu diskutieren. Das Sein bestimmt das Bewußtsein, heißt es im allgemeinen, doch zeigt die gegenwärtige Lebenswirklichkeit unserer Arbeits-, Alltags- und Freizeitwelt eine zunehmende Entsinnlichung der von gesellschaftlichen Normen geprägten Realität. Erfolgsfilme wie der deutsche Kinohit des Jahres 1998 `Ballermann 6´ machen nur zu deutlich auf die „kollektive Krise des Gefühls“2 aufmerksam. Genügend Anlaß, um moralisierend den gesellschaftlichen Zustand zu analysieren und zu kritisieren? Oder aber über die Auseinandersetzung mit den Ebenen von `Sein´ und `Bewußtsein´ kulturphilosophische Erkenntnisse zu fördern?