Gescheiterte Hoffnungen
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Zu den unbekannten Seiten der Geschichte der Beziehungen zwischen der Sowjetunion und Deutschland gehören die konsularischen Vertretungen. Der Band untersucht die Tätigkeit des Konsulats in Novosibirsk. Zu den Tätigkeitsfeldern der Vertretung gehörten in erster Linie Kontakte zu den sowjetischen Behörden, das Problem der ehemaligen Kriegsgefangenen, die sich noch in Sibirien befanden, die Unterstützung wirtschaftlicher und kultureller Verbindungen zwischen Deutschland und der Sowjetunion, die Kontakte zur deutschen Minderheit in Sibirien, die Fürsorge für die Kollektivierungsopfer deutscher Herkunft, die Versorgung der deutschen Industriekolonie in Sibirien und der Schutz deutscher Staatsbürger während des Terrors der dreißiger Jahre. Die Geschichte des Konsulats in Sibirien wird vor dem Hintergrund der deutsch-sowjetischen Beziehungen dargestellt: der Verschiedenheit beider gesellschaftlicher und ideologischer Systeme, der Gegenüberstellung beider diktatorischer totalitärer Regime nach 1933 und der Folgen des forcierten sozialistischen Aufbaus und der Massenrepressalien in der Sowjetunion. Ein besonderes Augenmerk richten die Autoren dabei auf die rechtliche Ausgestaltung der konsularischen Beziehungen zwischen Deutschland und der Sowjetunion und deren Übereinstimmung mit internationalem Recht. Die Studie ist die erste umfassende Untersuchung der Tätigkeit eines deutschen Konsulates in Russland. Ein großer Teil der Quellen, auf denen diese Arbeit fußt, befand sich bis vor kurzem in geheimgehaltenen Archivbeständen und war nicht nur der Öffentlichkeit, sondern auch der Forschung unzugänglich.