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Goethes poetische Poetik

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Werther: eine leidenschaftliche Leseratte, Torquato Tasso: ein an der prosaischen Welt zerbrechendes dichterisches Genie, Wilhelm Meister: ein Schüler der Schauspielkunst und des schauspielerischen Lebens. Goethe schildert in seinem literarischen Werk Figuren, die sich auf unterschiedlichste Art und Weise mit dem Phänomen „Dichtung“ auseinandersetzen – das legt den Verdacht nahe, dass diesen Texten eine „Poetik“, eine eigene „Lehre von der Dichtkunst“ zugrunde liegt, eine poetische Poetik. Dieses Buch versucht einen unkonventionellen Weg der Annäherung an diese implizite Poetik im poetischen Werk des Dichters und Denkers Johann Wolfgang Goethe. Anstatt eine bestimmte und damit relative Definition von „Poetik“ axiomatisch an den Anfang der Untersuchung zu stellen, wird ein Überblick über antike (Platon, Aristoteles, Horaz) und „goethezeitliche“ (Gottsched, Bodmer, Breitinger, Herder, Winckelmann, Gebrüder Schlegel) Positionen zur Poetik gegeben, sowie eine Übersicht über Goethes eigene Äußerungen zur Poetik und Ästhetik in seinen theoretischen Schriften und Traktaten. Aus diesen Poetiken wird ein Fragenkatalog generiert, mittels dessen die literarischen Texte Goethes, die „Leiden des jungen Werther“, „Torquato Tasso“ und „Wilhelm Meisters Lehrjahre“ exemplarisch befragt werden. Die Ergebnisse führen zu der hier vorgebrachten These einer poetischen Poetik.

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2004

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