Kardinal von Galen
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Als Clemens August Graf von Galen im März 1946 aus Rom zurückkehrte, wo ihn Papst Pius XII. zum Kardinal ernannt hatte, bereitete ihm die Bevölkerung vor den Trümmern des völlig zerstörten münsterischen Doms einen triumphalen Empfang. In der dunkelsten Zeit deutscher Geschichte hatte er es gewagt, dem verbrecherischen Regime öffentlich und ungeschützt die Stirn zu bieten. Die Ernennung zum Kardinal war der Dank des Papstes für diese Standfestigkeit. Seine überragende Rolle im Widerstand war von Galen nicht in die Wiege gelegt. In Berlin und Münster galt er als frommer und engagierter Seelsorger, ragte jedoch keineswegs besonders unter seinen Mitbrüdern hervor. Es war die Macht seines Gewissens, die ihn über sich hinauswachsen und zum Helden des katholischen Widerstandes gegen die Nazidiktatur werden ließ. Die im Anhang wiedergegebenen berühmten drei Predigten aus dem Jahr 1941 haben bis heute nichts von ihrer Kraft und Aktualität verloren. Sie führen eindrucksvoll vor, wie konsequent und mutig sich von Galen gegen staatliche Willkür zur Wehr setzte und für das Lebensrecht eines jeden Menschen eintrat.