Neue Weltpolitik

“Welche Richtlinien werden sich nach dem zu erhoffendem Friedensschlusse die einzelnen Staaten zu ziehen haben, um an ihrem Teil im internationalen Verkehr die Grundsätze der Gerechtigkeit, Menschenliebe und Duldsamkeit zur Geltung zu bringen?” Das war das Thema des Preisausschreibens der Großloge, 1918! Der später mit der Schrift „Wie verteidigt sich der Proletarier in politischen Strafsachen vor Polizei, Staatsanwaltschaft und Gericht?“ sehr bekannt gewordene Anwalt der Roten Hilfe, beteiligte sich am Preisausschreiben und - erfand die Weltbank: „Zur Annäherung an unsere Ziele ist es notwendig, einen Weltbankverein (union universelle des banques) auf völkerrechtlicher Grundlage ins Leben zu rufen. Kein Zweifel kann darüber herrschen, daß eine solche Organisation sehr bald alle bisher geschaffenen internationalen Institutionen an Wirksamkeit übertreffen würde. Ebenso steht es fest, daß die Schwierigkeiten, die einer solchen Neuschaffung sich entgegenstellen, sehr große sind. Wo aber ein Wille ist, da ist auch ein Weg. Die Hindernisse sind sicher nicht unüberwindlich. Der Zweck der neuen Einrichtung ist eine Organisation des Weltmarktes anzustreben: an die Stelle des bisher schrankenlosen Wettbewerbes zwischen und innerhalb der Nationen soll eine ausgleichende Verteilung von Arbeit und Nutzen stattfinden. Der Weltbankverein ist zugleich als internationales oberstes Arbeits- und Wirtschaftsamt auszugestalten. In diesen ebengenannten Eigenschaften wird es eine Aufgabe der Weltbankvereinigung sein, zu ermitteln, welche Auftragsmengen innerhalb des Erdkreises vorliegen und welche Aufträge die Industrien der einzelnen Volkswirtschaften zu bewältigen vermögen. Die großen technischen Kulturaufgaben werden dann gemeinsam in Angriff genommen und die Arbeit nach den Grundsätzen der Billigkeit (equity) auf die Werkstätten der einzelnen Länder verteilt. So werden die künftigen transkontinentalen Bahnbauten und die anderen großen Werke, so Unternehmungen der künstlichen Erdverbesserung alle konkurrenzfähigen Länder beschäftigen und kein Staat wird aus politischen, d. h. nichtsachlichen, egoistischen Gründen ausgeschaltet.“