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Der Patient als Nutzer

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Das Versorgungssystem arbeitet oft an dem Bedarf und den Bedürfnissen seiner Nutzer vorbei. Deren unterschiedliches Nutzungshandeln stellt sich aber sehr sensibel, wenn auch selten bewusst, auf die Unzulänglichkeiten und verfügbaren Ressourcen des Systems ein, auch wenn es immer wieder mit ihnen kollidiert. Die Bewältigung chronischer Krankheit - meist als «Coping» psychologisch verengt betrachtet - wird in diesem Buch aus der Perspektive der Versorgungsnutzung beleuchtet. Auf der Basis von Fallrekonstruktionen wird das Bewältigungs- und vor allem das Nutzungshandeln chronisch Kranker während des oft langen Krankheitsverlaufs analysiert. Untersucht werden ihre Wege und Irrwege durch das Versorgungswesen, um auf diese Weise Aufschluss über das Handeln chronisch Kranker und die ihm zugrunde liegenden Präferenzen zu erhalten. In der Zusammenschau der Fallrekonstruktionen werden jenseits der Diskussion um «Patient», «Klient», «Kunde» oder «Nutzer» typische Merkmale und Strukturen desNutzungshandelns offen gelegt, an denen sich jede Verbesserung der Versorgung messen lassen muss, wenn sie dem Ziel folgt, zu einer gleichermaßen bedarfs- und bedürfnisgerechten Versorgung chronisch Kranker gelangen zu wollen. Bewusst wird HIV bzw. Aids als Beispiel für eine chronische Erkrankung herangezogen, weil in der Anfangszeit der Aids-Krankenversorgung eine ganze Reihe an Innovationen erprobt wurden (Patienten- bzw. Nutzerorientierung, Shared Decision Making, integrierte Versorgung und prioritär ambulante Versorgung), die auch für die Versorgung bei anderen chronischen Krankheiten hochrelevant sind und deren breitenwirksame Umsetzung derzeit auf der Tagesordnung steht. Das Buch erlaubt somit eine erste Einschätzung der Wirkung solcher Innovationen.

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2004, měkká

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