Öffentliche Güter im individuellen Entscheidungskalkül
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Der Staat sollte die Bürger möglichst optimal mit öffentlichen Gütern versorgen. Um diese Anforderung erfüllen zu können, müssen die Entscheidungsträger Informationen über die Bewertung und die Kosten, die mit deren Bereitstellung und Nutzung verbunden sind, verfügen. Nur so können Vor- und Nachteile eines Gutes in einer Kosten-Nutzen-Analyse zuverlässig gegeneinander abgewogen und effiziente Entscheidungen getroffen werden. Sind die Kosten noch vergleichsweise einfach zu ermitteln, ist es aus vielfachen Gründen nicht ohne weiteres möglich, die individuellen Präferenzen für eine öffentliche Leistung festzustellen. Die Studie zeigt ausführlich die verschiedenen Probleme, die sich bei der Offenlegung individueller Präferenzen für öffentliche Leistungen ergeben. Dabei wird deutlich, dass das zentrale Problem bei der Offenlegung individueller Präferenzen nicht, wie bisher meist in der Literatur in den Mittelpunkt gerückt, das sog. Freifahrerverhalten (free-riding) ist. Vielmehr fließen in das individuelle Entscheidungskalkül gerade bei der Beurteilung öffentlicher Leistungen eine Vielzahl von Aspekten ein, die die Präferenzen nachhaltig beeinflussen bzw. determinieren. Exemplarisch sei auf die Ausstattung mit Informationen, die kognitiven Fähigkeiten und die Rahmenbedingungen der Entscheidung hingewiesen. Ausgehend von diesen Überlegungen werden die Präferenzenthüllungsverfahren auf ihren praktischen Aussagegehalt hin überprüft. Dabei treten deutliche Stärken und Schwächen der verschiedenen Verfahren in ihren Anforderungen, ihrer Umsetzung und dem Aussagegehalt der Ergebnisse zutage. Mut machen die Überlegungen hinsichtlich der Umsetzung politischer Entscheidungen. Es zeigt sich, dass durch eine gezielte Information der Bürger über Ausgestaltung und Konsequenzen vorgeschlagener Maßnahmen eine wesentlich bessere Akzeptanz dieser erreicht werden kann.