Werden und Vergehen einer Demokratie
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Aus welcher Perspektive man sich der Geschichte seines Landes, einer Epoche oder eines besonderen Ergebnisses auch nähern mag, man wird immer auf Persönlichkeiten treffen, die Kraft großer Energien und taktischer Fähigkeiten ihrer Zeit den Stempel aufdrückten. Ohne damit der Huldigung „traditioneller“ Biographien das Wort zu reden, bleibt es dennoch bemerkenswert, dass man sich trotz des Wissens um die Vielzahl von Faktoren, welche die Geschichte beeinflussen, die Faszination der gestaltenden Persönlichkeiten nur schwer entziehen kann. Diesem verführerischen Reiz waren auch die Autoren erlegen, dir für ihren Gang durch die Geschichte der Dritten Französischen Republik die Nahaufnahme eines politisch Verantwortlichen als Ausgangspunkt wählten. Dabei spielten sie zu keinem Zeitpunkt mit den Gedanken, dem Leser eine umfassenden und detaillierte Biographie des Zeitgenossen anbieten zu wollen. Die Konzentration auf wenige Schlüsselereignisse sowie die Beschränkungen einer überschaubaren Seitenanzahl verboten solche Überlegungen von Anbeginn. In neun Porträtskizzen zeichnen die Verfasser Leistungen, Wirkungen und Verantwortlichkeiten der Regierenden an bedeutenden Knotenpunkten französischer und europäischer Geschichte nach. Alle Studien stehen in ihrer formalen und inhaltlichen Gestaltung jeweils für sich, ergeben jedoch in der Gesamtschau eine informative und zusammenhängende Darstellung der Dritten Republik von ihrer schwierigen Geburt bis hin zu ihrem schmählichen Untergang.