Landschaften der Meditation
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Innerhalb der Frühgeschichte der Landschaftsdarstellung kommt Giovanni Bellini besondere Bedeutung zu. Vor allem seine Andachtsbilder mit landschaftlichem Hintergrund stießen schon bei seinen Zeitgenossen auf großes Interesse. Die Deutung dieser Hintergründe bereitet der heutigen kunsthistorischen Forschung jedoch nachhaltig Probleme. Den bisherigen Versuchen, Naturmotive in Bellinis Bildern eindeutig auf die dargestellten Figuren zu beziehen, setzt diese Studie eine genauere Lektüre der allegorischen Texte des Spätmittelalters entgegen, die über das übertragene Verständnis von Pflanzen und Tieren Auskunft geben können. Der Vergleich der meditativen Schriften mit Bellinis Gemälden zeigt, daß Lesern und Betrachtern gleichermaßen ein weiter Spielraum für andächtige Assoziationen gewährt wird, der nicht auf eine eindeutige Interpretation verengt werden darf.