Rückversicherung und Marktwertorientierung in der Schadenversicherung
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Die „optimale“ Rückversicherungsentscheidung ist ein in der versicherungswissenschaftlichen, vor allem in der aktuariellen Literatur vieldiskutiertes Problem. Bei der Behandlung dieses Themas tendieren die Untersuchungen jedoch dazu, die Unternehmensexistenz als wesentliches oberstes Unternehmensziel anzusehen und damit die Risikokomponente in den Vordergrund zu stellen. Die Steigerung des Unternehmenswerts dagegen - in den Modellen des Corporate Finance der gängige Ansatz - wird erst in jüngster Zeit als Zielfunktion in der versicherungswissenschaftlichen Literatur verstärkt entdeckt. Rückversicherungsnahme erzielt durch Transformation der zugrundeliegenden Schadenverteilung nicht lediglich risikotheoretische Wirkungen. Die Beeinflussung des (versicherungstechnischen) Risikos erfolgt letztlich durch teilweise Finanzierung der Schäden des Erstversicherers. Gleichzeitig wird unter Risikoaspekten dessen notwendiges Volumen an Sicherheitskapital reduziert. Ausgehend von dieser Erkenntnis besteht die betriebswirtschaftliche Steuerungsaufgabe des Rückversicherungsmanagements insbesondere in der Integration dieser finanzwirtschaftlichen Aspekte. Ziel der Arbeit ist daher die Begründung und Entwicklung eines integrierten Steuerungsmodells der passiven Rückversicherung von Schaden-/Unfallversicherungsunternehmen im Kontext der modernen Theorie der Finanzwirtschaft der Unternehmung. Der Zielsetzung der Marktwertsteigerung folgend wird die Steuerung der Rückversicherung im Zusammenhang mit der Finanzierungs- und Kapitalmarkttheorie betrachtet. Im Ergebnis entsteht ein Portfolio-Modell, das dem Rückversicherungsmanager Handlungsempfehlungen für ein effizientes Engagement in Rückversicherungsabschlüsse liefert.