Leben auf der Grenze
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Migration bedeutet zunächst die Überschreitung einer geographischen Grenze. Dabei handelt es sich allerdings nur um einen ersten, häufig einfacheren Schritt. Denn im Einwanderungsland sehen Migranten sich politischen, solzialen und kulturellen Grenzen gegenüber. Sie entstehen einerseits im Diskurs der Aufnahmegesellschaft über das Eigene und Fremde und andererseitsim Gegendiskurs der Migranten und ihrer Nachkommen. Die Aus- und Abgrenzungen prägen kollektive Identitäten, die immer wieder aufs Neue ausgehandelt werden und dementsprechend einem historischen Wandel unterliegen. In den USA spielen bis heute rassistische Zuschreibungen und Ethnizität eine wichtige Rolle in der Strukturierung der Gesellschaft. Die Geschichte der sozialen und kulturellen Grenzen, ihr historischer Wandel und ihre Bedeutung für die kollektive Identität von mexikanischen und puertoricanischen Migranten in den USA stehen im Mittelpunkt der vorliegenden Studie. Angesichts einer weltweit fortschreitenden Vernetzung von Gesellschaften und globalen Wanderungsbewegungen gewinnt die Beschäftigung mit solchen Grenzziehungen an Bedeutung.