Die Effektivitätsfalle
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Ist bürgerschaftliches Engagement ein integrativer Lösungsansatz in den Krisen von Wohlfahrtsstaat und Erwerbsgesellschaft? Oder verstärkt es nicht vielmehr vorhandene gesellschaftliche Ausgrenzungstendenzen, wie Chantal Munsch anhand ethnografischer Beispiele und Vergleiche analysiert? Das herausgearbeitete Konzept der Effektivitätsfalle verweist auf die Gefahr einer einseitigen Fokussierung auf ergebnisorientierte, mittelschichtgeprägte Formen und Themen von bürgerschaftlichem Engagement. Persönliche Erfahrungen oder gesellschaftsstrukturelle Diskussionen werden in diesen Zusammenhängen oft als störend erlebt. In Abgrenzung zu einem wirtschaftlich inspirierten Duktus, der In- und Output von Engagementförderung kalkuliert, wird aufgezeigt, dass bürgerschaftliches Engagement als biografisch erlerntes Bewältigungsmuster immer nur im Kontext der jeweiligen Lebenslage verstanden werden kann. Anhand eines Beispiels von Gemeinwesenarbeit werden die Möglichkeiten und Schwierigkeiten der Förderung eines symmetrischen Engagements von Menschen unterschiedlicher Milieus in einem Stadtteil erörtert. Plädiert wird für eine langfristige sozialpädagogisch und -politisch reflektierte Förderung bürgerschaftlichen Engagements. Der Studie zugrunde liegt ein Forschungskonzept kritischer sozialpädagogischer Ethnografie, welches ausführlich dargestellt wird.