Politische Kultur in der frühen Neuzeit
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Eine erhellende Studie über das Verhältnis von obrigkeitlicher und kirchlicher Macht im Raum der Kirche Der Kirchenraum galt in der Frühen Neuzeit als der zentrale Raum lokalpolitischer Öffentlichkeit: Er besaß immense Bedeutung für die Verhandlung von Herrschaftsansprüchen. An ihm wird deutlich, in welchem Ausmaß die Handlungen aller beteiligter Stände von theologischen oder religiösen Deutungsmustern wie auch von weltlichen Interessenslagen bestimmt waren. Darüber hinaus traten hier nicht nur Geistlichkeit und Obrigkeit, sondern auch die Gemeinden handelnd in Erscheinung. Am Beispiel von Stadt und Kleinem Stift Hildesheim zeigt Renate Dürr exemplarisch, wie im Zeitraum vom 16.-18. Jahrhundert der Kirchenraum nicht nur metaphorisch als kirchlicher Handlungsrahmen verstanden und genutzt wurde, sondern auch als Kirchengebäude, als konkret fassbarer Raum für das Selbstverständnis und die Handlungsmuster von Geistlichkeit, Obrigkeit und Gemeinden von Bedeutung war. Eine der leitenden Fragestellung dieser Arbeit ist darum, in welcher Weise sich der Kirchenraum als Kirchengebäude auf den „Handlungsraum Kirche“ auswirkte und dieser wiederum auf das Kirchengebäude zurückstrahlte.