Sprache und Wissen in Afrika
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Die in diesem Band versammelten Beiträge vom Frankfurt-Mainzer Afrikanistentag mögen das Fach „Afrikanistik“ im weitesten Sinne repräsentieren. Dabei berühren sich altehrwürdige Tradition und innovative Moderne, präsentieren sich Wissenschaftler einer Vielzahl von afrikanistischen Instituten und Einrichtungen. Längst sind Fachtagungen wie der Afrikanistentag ja nicht nur Ausweis dafür, wie engagiert und vielfältig sich afrikanistische Forschung in Deutschland und dem angrenzenden Europa darstellt, sondern sie sind auch ein Podium für die fortdauernde Diskussion über die Zukunft dieser Wissenschaftstradition. Mit dem 15. Afrikanistentag begann in vielerlei Hinsicht ein neuer Abschnitt sowohl in der Tradition der Afrikanistentage als auch der jüngeren Geschichte unseres Fachs. So wurde zum einen ein öffentlicher Diskurs zur Zukunft des Universitätsfaches Afrikanistik begonnen, der noch anhält und auf den nachfolgenden Afrikanistentagen weitergeführt wurde und wird; für das Fach selbst ist die Gründung eines repräsentativen Fachverbands von größter Bedeutung. Damit wird die deutschsprachige Afrikanistik künftig nicht nur durch eine regelmäßige stattfindende Fachtagung repräsentiert, sondern verfügt auch über eine dauerhafte Institution, die sich für die Belange des Fachs und seiner Vertreterinnen und Vertreter in Gremien und vor der Öffentlichkeit einsetzt. Die vielfältigen Diskussionen und Aktivitäten, die den Afrikanistentag bestimmten, zeigen aber auch, dass eine internationale wissenschaftliche Vernetzung in völlig anderem Maße stattfindet als in früheren Jahren und dies dem Fach eine neue Dimension verleiht. Die Zusammenarbeit mit afrikanischen Kolleginnen und Kollegen kann hier eine partnerschaftliche, ausgewogene sein, bei der beide Seiten in der Planung und Durchführung wissenschaftlicher Projekte gleichermaßen beteiligt sind. Diese Haltung, die im Grunde aus der Tradition des Faches erwachsen ist, muss Afrikanisten künftig immer mehr beschäftigen, sich in Belange von Politik und Gesellschaft einzumischen und einen Dialog zwischen Europa und Afrika mitzugestalten. INHALT Herrmann Jungraithmayr: Afrikanistik wozu? Rose-Juliet Anyanwu: Phonologie des Wapa (Jukun von Wase Tofa) Julia Becher: Fused lects – Vom Codeswitching zum gemischten Kode. Sprachgeburt in Dakar Rose Marie Beck / Frank Wittmann: Afrikanische Medienkulturen Abdourahmane Diallo: Mobilité sociale et dynamisme linguistique en Guinée – cas des langues majoritaires Axel Fleisch: Sprachliche Ausdrücke aus dem Bereich ‚Emotion‘ im Zulu und Ndebele Charline Hanitry Ny Ala-Gerull: Kontakt von austronesischen und afrikanischen Sprachen im Indischen Ozean Roland Kießling: Kausation, Wille und Wiederholung in der verbalen Derivation der westlichen Ring-Sprachen (Weh, Isu) Antje Meißner: Genus- und Numerusmarkierung – Aspekte der nominalen Morphologie im Maa Wilhelm J. G. Möhlig: Methodologische Überlegungen zum afrikanistischen Umgang mit historischer Dokumentarliteratur Maarten Mous: The Causative in Konso Gaston Nanfah: Sprachvielfalt und die Problematik der nationalen Einheit in Afrika am Beispiel Kameruns Eva Rothmaler: Toponyme in Borno – eine historisch-linguistische Spurensuche Anne Storch: Zur Typologie der Wortklassen im Hone (Jukun) Holger Tröbs: Zur Entstehung von Perfektiv-Markern im Manding (West-Mande)