Die Nomadin

Es ist die Geschichte einer Nomadin, die in einer „multikulturellen Welt“ ihre wahre Identität verliert und sich nach einer langen Zeit der Trauer, der Krankheit und des Verlorenseins für die Wiederfindung entscheidet. Nach der Begeisterung für den Westen, nach einer intensiven Liebe zu einem deutschen Mann beginnt die Nomadin ihre Wüste und ihre Heimat zu vermissen. Viele Enttäuschungen und menschliche Ohrfeigen führen sie zu einem bitteren Weg der Desillusionierung. Weg von der Illusion eines multikulturellen Zusammenlebens erkennt sie, wie zwei widersprüchliche Welten und Kulturen aufeinander prallen und wie schmerzhaft die eigene Entfremdung sein kann. Die Nomadin friert, das Blut fließt nicht mehr in ihren Adern, der bunte Fisch aus dem warmen Gewässer des Roten Meeres verblasst, und der große Baum verliert seine Wurzeln und wird von Jahr zu Jahr kränker und schmaler. Doch eines Tages hört die kleine Nomadin die Stimme ihrer Mutter und ihrer Kinder, die nach ihr rufen und ihr den Weg Richtung Osten zeigen. Die kleine Nomadin stellt fest, dass es die Stimme des Windes ist, der sie nicht ohrfeigen, sondern durch zarte Schläge wieder beleben wollte. Heute ist die Nomadin froh, ins weite Meer geflohen zu sein.