Liquiditätsbedarf im Großzahlungsverkehr - Folgen für die Geldpolitik
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Seit 1999 ist die Europäische Zentralbank Hüterin der europäischen Gemeinschaftswährung. Die Möglichkeit der Einflussnahme auf den Geldwert wird dem Zentralbankensystem durch ein Monopol über die Bereitstellung von Zentralbankgeld gegeben. In der durch technologischen Fortschritt, Finanzinnovationen und Globalisierung begründeten Erosion der Nachfrage nach Zentralbankgeld wird vielfach die größte Herausforderung der Geldpolitik gesehen. Im gleichen Jahr führte das ESZB ein neues System zur Abwicklung von Großbetragszahlungen unter Banken ein. Dieses Zahlungssystem, TARGET, ist ein Bruttozahlungssystem. Systeme dieses Typs werden häufig mit besonders hohen Liquiditätsanforderungen in Verbindung gebracht. Ist die Einführung des TARGET-Systems der Versuch, die Effektivität der Geldpolitik zu verbessern, indem die Nachfrage nach Zentralbankgeld künstlich am Leben erhalten wird? Werden TARGET und seine Nachfolger der Konkurrenz von Verrechnungssystemen – deren Teilnehmer statt mit teurem Zentralbankgeld mit ihrem guten Namen 'bezahlen' – standhalten können?