Masse und Charisma
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Fanatischer religiöser Fundamentalismus, Neonationalismus und Krieg bestimmen die Schlagzeilen der Öffentlichen Meinung. Seit Beginn des dritten Jahrtausends scheint die Welt erneut in eine Phase der religiösen und politischen Leidenschaften eingetreten zu sein. Die spezifischen Grundsätze der sozialen Formierung dieses neuen Irrationalismus lassen sich mittels zweier Begriffe erklären: Masse und Charisma. Der Soziologe Michael Günther nahm es sich zur Aufgabe, diese beiden nunmehr weitgehend von der Theologie und Psychologie absorbierten, schillernden Begriffe in einen neuartigen soziologischen Zusammenhang zu stellen. Er bediente sich zu diesem Zwecke der fundamentalen Lehre des Altmeisters der Soziologie, Ferdinand Tönnies, und kommt damit zu überraschenden Ergebnissen.